Kopf & Logik
Nun hat sich diese Anschauung, daß alles Logische gewissermaßen
eine Kopffunktion sei, so festgelegt, daß dem Menschen allmählich
der unbefangene Blick verlorengegangen ist für die Wirklichkeit dieses
Gebietes. Und wenn man von dieser Wirklichkeit spricht, werden
die Leute sagen: Beweise mir das. - Aber der Beweis liegt wirklich in
einem unbefangenen Beobachten, in einem Daraufkommen, wie sich
dieses Logische beim Menschen entfaltet. Von den logischen Funktionen:
Vorstellen, Urteilen, Schließen, ist eigentlich nur das Vorstellen eine wirkliche Kopffunktion. Und dessen sollen wir uns sehr
bewußt werden, daß eigentlich nur das Vorstellungenbilden, nicht
aber das Urteilen und das Schließen, eine Kopffunktion ist.
Sie werden sagen: Allmählich wird der Kopf durch die Geisteswissenschaft
ganz außer Gebrauch gesetzt. - Aber das ist tatsächlich
etwas, was im tiefsten Sinn der Wirklichkeit entspricht, denn wir haben
eigentlich an unserem Kopf nicht so außerordentlich viel als Menschen
im Leben zwischen der Geburt und dem Tode. Der Kopf ist
äußerlich in seiner Form, in seiner physischen Form allerdings das
Vollkommenste, das wir haben. Aber er ist das aus dem Grunde, weil
er eigentlich ein Abbild ist unserer geistigen Organisation zwischen
dem Tode und einer neuen Geburt. Er ist in gewissem Sinn ein Siegelabdruck
desjenigen, was wir waren vor unserer Geburt, vor unserer
Empfängnis. Alles dasjenige, was geistig-seelisch ist, hat sich in unserem
Kopf abgeprägt, so daß er ein Bild unseres vorgeburtlichen Lebens
vorstellt. Und eigentlich voll tätig ist in unserem Kopf nur der
Ätherleib außer dem physischen Leib. Die anderen Wesensglieder, der
astralische Leib und das Ich, erfüllen den Kopf, aber sie spiegeln darin
ihre Tätigkeit; sie sind für sich tätig und der Kopf spiegelt nur ihre
Tätigkeit ab. Dieser Kopf ist überhaupt, von außen, als ein Bild der
übersinnlichen Welt vorhanden.
GA302 - Seite 27
ALLGEMEINE MENSCHENKUNDE
ALS GRUNDLAGE DER PÄDAGOGIK
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