Das esoterische Christentum

Das esoterische Christentum
und die geistige Führung der Menschheit

Die nächsten drei Jahrtausende werden dem gewidmet sein, daß die Christus-Erscheinung in der Ätherwelt wahrnehmbar sein wird. Nur denen, die ganz materialistisch fühlen, wird sie nicht zugänglich sein. Man kann materialistisch denken, wenn man nur die Materie gelten läßt und alles Geistige leugnet, oder auch dadurch, daß man das Geistige ins Materielle hinunterzieht. Man ist auch materialistisch da- durch, daß man Geistiges nur im materiellen Kleide gelten lassen will. Es gibt auch Theosophen, die Materialisten sind. Das sind diejenigen, die da glauben, daß die Menschheit dazu verurteilt ist, Christus wiederum in der physischen Gestalt sehen zu müssen. Nicht dadurch ist man nicht Materialist, daß man Theosoph ist, sondern dadurch, daß man einsieht, daß die höheren Welten auch dann da sind, wenn man sie nicht in einer sinnlichen Manifestation wahrnehmen kann, sondern man sich zu ihnen hinauf entwickeln muß, um sie wahr- zunehmen. Wenn wir uns dies alles vor die Seele führen, so können wir sagen: Es ist Christus der eigentliche moralische Impuls, der die Menschheit mit moralischer Kraft durchzieht. Der Christus-Impuls ist Kraft und Leben, die moralische Kraft, die die Menschen durchzieht. Aber diese moralische Kraft muß verstanden werden.
GA 130, Seite 118

Ich bin Ich

Ich bin Ich (das erste Ich überall das zweite Ich im Innern)


Es lebt die Menschenseele in sich geschlossen, in sich verdichtetes Geisteslicht tragend wie helles Licht, das in eine Scheibe einge- schlossen ist. Der Menschenseele gegenüber ist die ganze Welt. Unbekannt dunkel wie das Blau des Himmels. Doch kommt das Unbekannte. Die Menschenseele muß das Kommen fühlen, wie die Auslöschung ihrer Selbst.
Wenn die Selbstauslöschung gefühlt ist, dann kommt das Recht, aus der aufgenommenen Außenwelt sich neu zu schaffen:Ich bin Ich.


Seelenübungen I - GA 3 - Seite 425

Intellekt

Intellekt

Es ist ja richtig: im Intellekt sind die Menschen seit dem fünfzehnten Jahrhundert furchtbar weit gekommen. Dieser Intellekt hat etwas schauderhaft Verführerisches, denn im Intellekt halten sich alle Menschen für wach. Aber der Intellekt lehrt uns gar nichts über die Welt. [...] Man steht durch den Intellekt in keiner objektiven Verbindung mehr mit der Welt. Der Intellekt ist das automatische Fortdenken, nachdem man von der Welt längst abgeschnürt ist.

Rudolf Steiner, Pädagogischer Jugendkurs, GA 217, S. 37.