Meditation
Was ist nun das Wesentliche zunächst, was in der Meditation durch
uns angestrebt werden soll? Wir sollen uns selber vergessen, indem wir
alles auslöschen, was mit dem gewöhnlichen Leben zusammenhängt, um uns
nur in den Inhalt der vorgeschriebenen Worte zu versenken, so dass wir
nichts mehr wissen oder fühlen von unserem Körper, noch von den Gedanken
und Gefühlen des täglichen Lebens. Daran aber wollen uns die
entgegenwirkenden Mächte gerade hindern! Sie suchen uns in das
alltägliche Leben zurückzuziehen, indem sie uns an der Konzentration
unserer Gedanken hindern. Sobald man dies nun bemerkt - zum Beispiel bei
der Meditation: «In den reinen Strahlen des Lichtes ...», wobei wir
nichts anderes denken und fühlen sollen, als dass das Licht das Gewand
der Gottheit ist, so dass wir ganz nur in diesem Bilde leben -, so
können wir uns als wirksames Symbolum den Merkurstab vorstellen, und
zwar einen gelbleuchtenden, hellen Stab, von zwei Schlangen umwunden,
einer dunklen und einer weißleuchtenden Schlange; man beginnt bei der
dunklen Schlange. Alles Lebendige steckt in einer Haut zum Zeichen, dass
es in der physischen Welt eingeschlossen ist. Auch der ätherische Leib
hat eine Haut, ebenso der Astralleib. Wenn der Mensch nun die
Tageseindrücke durch seine Sinne empfängt, so wirkt dies auf die Haut
seines astralischen Leibes, sie wird abgestoßen und abgenützt, sie
erhält Risse und Sprünge. Das zeigt sich in der Ermüdung. Beim
Einschlafen zerreißt diese Haut und wird während des Schlafes wieder
erneuert. Wir sollen nun versuchen, uns dieses Vorganges vor dem
Einschlafen bewusst zu werden. Dabei können wir uns vorstellen, wie wir
jetzt hineingehen in die geistigen Welten, wo in den Reichen der
Harmonien und Sphärenklänge der Astralleib von den geistigen Wesenheiten
wieder erneuert wird.
Wir sollen einschlafen mit dem Gefühle
des Dankes gegenüber diesen göttlichen Wesenheiten und Mächten: die
Liebe zur Weisheit sollen wir dabei empfinden. Dann werden schlechte
Einflüsse nicht an uns herantreten können. Wie nun der Mensch die Haut
seines seelischen Leibes im Verlaufe von vierundzwanzig Stunden abnützt
und wiederum erneuert, so wirft auch die Schlange in gewissen Zeiträumen
ihre
Haut ab, lässt sie zurück und erneuert sie wieder. Daher ist das geistige Anschauen des Merkurstabes ein wirksames Mittel, um in der Meditation in die geistigen Welten so einzudringen, dass hemmende Einflüsse überwunden werden. Ein anderes Mittel liegt in der Vorstellung, dass wir uns von einer blauen Aura [umhüllt] wie abgeschlossen fühlen von allen
schlechten Gedanken und Empfindungen, die von außen an uns herandringen wollen. Wir fühlen innerlich, wie wir durch diese Aura gegenüber allen schlechten Einflüssen abgeschlossen sind: nur die guten Mächte können Einlass in unsere Seele finden. Dies kann mit der folgenden Meditation wirksam verbunden werden. Meditation zum Schutz gegen außen:
Haut ab, lässt sie zurück und erneuert sie wieder. Daher ist das geistige Anschauen des Merkurstabes ein wirksames Mittel, um in der Meditation in die geistigen Welten so einzudringen, dass hemmende Einflüsse überwunden werden. Ein anderes Mittel liegt in der Vorstellung, dass wir uns von einer blauen Aura [umhüllt] wie abgeschlossen fühlen von allen
schlechten Gedanken und Empfindungen, die von außen an uns herandringen wollen. Wir fühlen innerlich, wie wir durch diese Aura gegenüber allen schlechten Einflüssen abgeschlossen sind: nur die guten Mächte können Einlass in unsere Seele finden. Dies kann mit der folgenden Meditation wirksam verbunden werden. Meditation zum Schutz gegen außen:
Die äußere Hülle meiner Aura verdichte sich.
Sie umgebe mich mit einem undurchdringlichen Gefäß
gegenüber allen unreinen, unlauteren Gedanken und Empfindungen.
Sie öffne sich nur der göttlichen Weisheit.
Sie umgebe mich mit einem undurchdringlichen Gefäß
gegenüber allen unreinen, unlauteren Gedanken und Empfindungen.
Sie öffne sich nur der göttlichen Weisheit.
[Die zweite Zeile ist anderweitig so überliefert: «Sie umgebe mich wie
eine undurchdringliche Haut».] Nun ist es so, dass der Anfänger zunächst
nur die Gegenwart dunkler Mächte in den zerstreuenden Gedanken fühlt,
während der Vorgeschrittene diese astralen Gewalten als parasitische
Tiere, als Ratten und Mäuse schaut. Nur soll sich niemand, der die
Ratten und Mäuse schaut, darüber freuen, dass er schon so weit ist, er
würde sonst diesen Mächten ganz und gar unterliegen. Stark machen muss
man sich, um den Einflüssen dieser dunklen Mächte zu widerstehen. Ein
zweites tritt ebenfalls als ein typisches Erlebnis bei der Meditation
auf. Wiederum fühlt es der Anfänger, während der Fortgeschrittene es
sieht. Es tritt ein Gefühl ein, als gehöre der physische Leib uns nicht
mehr selbst an, als sei man aufgeteilt, zerstückelt im All. Selbst die
Organe, wie das Herz, die Leber, Galle weiten sich. Dabei erinnern wir
uns, dass ja unser physischer Leib auf dem Saturn durch das Einströmen
der Substantialität der Throne entstanden ist, unser Ätherleib auf der
alten Sonne durch die Geister der Weisheit, unser Astralleib auf dem
alten Monde durch die Geister der Bewegung, während auf der Erde das Ich
durch die Geister der Form uns gegeben wurde. Zu diesen Geistern kehren
wir in der Meditation zurück. Nun darf man sich allerdings nicht
vorstellen, als ob jedes der einzelnen Organe zu den Mächten
zurückkehrte, die sie dem Menschen eingepflanzt haben innerhalb der
kosmischen Weltenentwicklung, vielmehr ist es ein Gefühl der
Zugehörigkeit zu jenen Mächten, ein Aufgehen in ihre Stimmungen, wobei
uns stets das Bewusstsein des eigenen Ich bleiben muss, wenn wir diese
Zugehörigkeit zu den betreffenden geistigen Mächten empfinden. Ein
weiteres typisches Erlebnis während der Meditation ist, als ob das
Bewusstsein schwächer, ja herabgedämmert würde. Dies ist auch in
gewisser Beziehung der Fall, dennoch müssen wir versuchen, es stets wach
zu halten. Ein Mittel hierfür ist das schwarze Kreuz mit den sieben
roten Rosen. Es ist das große Symbol des Christus Jesus selbst, das
rosige Kreuz, - absterbendes, im Tode vergehendes Leben, das in sich die
Kraft hat, aus sich selbst neues Leben hervorzubringen. Überhaupt wirkt
das geistige Anschauen dieses Symbols stets kräftigend auf die
spirituelle Entwicklung, es stärkt unser Alltagsleben in allen
Lebenslagen. - Der Versucher tritt in der Tat in unseren okkulten
Übungen am stärksten an uns heran. Der Fortgeschrittene sieht es im
Bilde, wie es in der Bibel wiedergegeben ist; dies Bild ist ganz genau
gezeichnet. Endlich tritt während der Meditation deutlich ein Gefühl des
tiefsten Seelenfriedens auf, kein äußeres Ruhegefühl, sondern ein tief
inneres Gefühl des Friedens, der durch nichts gestört werden kann, mag
es um uns herum noch so sehr brausen und toben. Dies sind die drei
typischen Erscheinungen während der Meditation neben vielen anderen, die
je nach der Individualität des Meditanten verschieden sind:
1. die versucherischen Erscheinungen (parasitische Tiere),
2. das Aufgeteiltwerden an die verschiedenen Hierarchien,
wobei wir das Ich-Bewusstsein nicht verlieren dürfen (Rosenkreuz), und
3. der tiefste Seelenfrieden, der uns zuteil wird.
2. das Aufgeteiltwerden an die verschiedenen Hierarchien,
wobei wir das Ich-Bewusstsein nicht verlieren dürfen (Rosenkreuz), und
3. der tiefste Seelenfrieden, der uns zuteil wird.
Der Merkurstab hilft uns hierbei, in die geistigen Welten einzudringen;
das Rosenkreuz befestigt uns darin. Zweierlei sollten wir während
unserer okkulten Schulung versuchen, ganz zu vermeiden. Wir sollen
niemals einen anderen verletzen, weder durch die Tat, noch in Gedanken
und Worten, und sollen auch nicht die Entschuldigung gelten lassen, dass
wir
nicht die Absicht gehabt haben, einen Menschen zu verletzen. Es bleibt sich ganz gleich, ob wir es mit oder ohne Absicht getan haben. - Das andere ist das Gefühl des Hasses, das ganz aus unseren Empfindungen schwinden muss, sonst tritt es im Gefühl der Furcht wieder hervor; denn Furcht ist unterdrückter Hass! Umwandeln müssen wir den Hass in das Gefühl der Liebe, der Liebe zur Weisheit.
nicht die Absicht gehabt haben, einen Menschen zu verletzen. Es bleibt sich ganz gleich, ob wir es mit oder ohne Absicht getan haben. - Das andere ist das Gefühl des Hasses, das ganz aus unseren Empfindungen schwinden muss, sonst tritt es im Gefühl der Furcht wieder hervor; denn Furcht ist unterdrückter Hass! Umwandeln müssen wir den Hass in das Gefühl der Liebe, der Liebe zur Weisheit.
GA 266a, S. 449 f.